Umfang der Prüfung

 

Die befähigte Person, die den Kran prüft, ist für den Umfang und die Art der Prüfung verantwortlich.

 

Übersicht: Kran prüfen

Gebot Anleitung lesen

Produkthandbücher beachten!

Neben den hier beschriebenen Punkten gelten auch alle Angaben im Abschnitt Umfang der Prüfung in anderen mitgelieferten Produkthandbüchern.

 

Die zu prüfenden Punkte in der folgenden Liste sind eine allgemeine Übersicht über den Umfang der Prüfung von ABUS-Kranen. Je nach Bauart sind nicht alle Komponenten am Kran vorhanden.

Die Entscheidung, ob der Kran in einem einwandfreien Zustand ist, liegt ausschließlich beim Prüfer. Werden Mängel festgestellt, müssen sie beseitigt werden. Der Prüfer entscheidet, ob der Kran danach erneut geprüft werden muss.

Werden durch die vor Ort geltenden Vorschriften weitere Prüfungen verlangt, diese ebenfalls durchführen.

 

 

Allgemeiner Überblick über die zu prüfenden Punkte:

*   Allgemeinen Zustand prüfen. Die Bauteile der Krananlage dürfen nicht beschädigt sein, rosten oder sonst wie gefährliche Materialänderungen zeigen.

*   Zustand der Tragkonstruktion prüfen. Sie darf nicht beschädigt sein.

*   Richtiges Montieren und Anschließen des Krans prüfen. Er muss entsprechend diesem und weiterer Produkthandbücher montiert und angeschlossen sein.

*   Hubantriebe, Katzfahrantriebe und Kranfahrantriebe prüfen. Sie müssen einwandfrei funktionieren. Zur Prüfung beim Einschalten siehe Produkthandbuch „ABUS-Kran bedienen“.

*   Bremsen der Hubantriebe, der Katzfahrantriebe und der Kranfahrantriebe prüfen. Sie müssen einwandfrei funktionieren. Zur Prüfung beim Einschalten siehe Produkthandbuch „ABUS-Kran bedienen“.

*   Hubgrenzschalter (Schaltpunkte für Sicherheitsgrenzschalter und Notgrenzschalter) prüfen. Das Hubwerk muss an den entsprechenden Schaltpunkten abschalten.

*   Falls vorhanden: Betriebsgrenzschalter prüfen. Das Hubwerk muss an den entsprechenden Schaltpunkten abschalten.

*   Fahrgrenzschalter prüfen. Die Kranfahrantriebe und die Katzfahrantriebe müssen an den entsprechenden Schaltpunkten abschalten.

*   Schrauben prüfen. Alle Schrauben müssen fest angedreht und gesichert sein. Ansonsten Schrauben mit dem entsprechenden Anzieh-Drehmoment festschrauben und sichern.

*   Falls vorhanden: Warneinrichtungen prüfen. Sie müssen wie vorgesehen funktionieren.

*   Überlast-Sicherung (z. B. Lastindikatorsystem LIS oder Rutschkupplung) prüfen. Sie muss wie vorgesehen funktionieren.

*   Alle weiteren Sicherheitseinrichtungen am Kran prüfen. Sie müssen wie vorgesehen funktionieren.

*   Falls vorhanden: Zustand der Windsicherung prüfen. Sie muss wie erwartet funktionieren.

*   Beschilderung prüfen. Die nötige Beschilderung am Kran muss vorhanden und gut lesbar sein. Ansonsten Beschilderung erneuern.

*   Schweißnähte prüfen. Sie dürfen nicht gerissen oder gebrochen sein.

*   Zustand der Lackierung prüfen. Sie darf nicht abgekratzt sein oder abblättern. Ansonsten losen Lack entfernen und Anstrich ausbessern.

*   Lasthaken prüfen. Siehe Lasthaken prüfen.

*   Hubantriebe, Katzfahrantriebe und Kranfahrantriebe auf Dichtigkeit prüfen. Die Antriebe dürfen von außen keine Spuren von ausgelaufenem Schmierstoff oder Risse haben.

*   Luftspalt und Bremsbelagstärke der Bremsen an Hubantrieben, Katzfahrantrieben und Kranfahrantrieben prüfen. Der Luftspalt muss so breit sein, wie im entsprechenden Produkthandbuch beschrieben. Der Bremsbelag muss so dick sein, wie im jeweiligen Produkthandbuch beschrieben. Ansonsten Luftspalt einstellen und, falls möglich, Bremsrotor mit Bremsbelag oder Lüfterflügel mit Bremsbelag wechseln.

Ist die Breite des Luftspalts noch im erlaubten Bereich, ist aber aufgrund des Nutzungsverhaltens davon auszugehen, dass der Luftspalt schon vor der nächsten Prüfung breiter ist als erlaubt: Die Bremse bereits jetzt entsprechend einstellen oder Bremsrotor mit Bremsbelag oder Lüfterflügel mit Bremsbelag austauschen.

*   Falls nötig: Tragfähigkeit prüfen.

Tragfähigkeit mit einer Prüflast nahe an der maximalen Tragfähigkeit des Krans prüfen.

*   Schmierung aller beweglichen Teile prüfen. Siehe Schmierstoffe.

*   Falls vorhanden: Schleifleitung prüfen. Siehe Schleifleitung prüfen.

 

 

Nur bei Seilzug

 

*   Seil prüfen. Siehe Seil prüfen.

*   Befestigung des Seils (an der Seiltrommel und an der Festpunkttraverse) und Seilführung prüfen. Die Bauteile dürfen nicht beschädigt, stark abgenutzt, gebrochen oder locker sein.

*   Spurkranzverschleiß der Laufräder am Seilzug prüfen.

*   Bremsweg der Katzfahrantriebe prüfen.

*   Durchmesser der Führungsrollen am Seilzug prüfen.

*   Laufrad-Durchmesser am Seilzug prüfen.

*   Zustand der Sicherheitspuffer am Seilzug prüfen.

*   Zustand der Unterflasche prüfen (Sichtprüfung).

*   Kantenschutz an der Unterflasche prüfen (Sichtprüfung).

*   Seilkeilüberstand prüfen.

 

 

Nur bei Kettenzug

 

*   Kette prüfen. Siehe Kette prüfen.

*   Weitere Bauteile prüfen. Siehe Produkthandbuch Kettenzug.

 

 

Nur bei Kran für den Betrieb in nicht-wettergeschützten Umgebungen

 

*   Regenschutzhauben und ähnliche Abdeckungen auf festen Sitz prüfen.

*   Schützkästen und Steckergehäuse prüfen. Es darf kein Wasser eingedrungen sein und die Gehäuse müssen dicht sein.

*   Elektrik prüfen. Kontakte und Leitungen dürfen keine Korrosionsstellen haben.

*   Schmiermittel in den Lagern prüfen. Die Lager dürfen nicht ausgewaschen oder korrodiert sein.

 

 

 

*   Prüfbuch prüfen. Siehe Prüfbuch prüfen.

*   Verbrauchten Anteil der theoretischen Nutzungsdauer ermitteln. Siehe Restlebensdauer prüfen.

*   Nur wenn nötig: Zusätzliche landesspezifische Prüfungen durchführen.

*   Prüfung dokumentieren. Siehe Prüfung dokumentieren.

Auch in den Ländern, in denen kein Prüfbuch vorgeschrieben ist, ist es sinnvoll, die Prüfung im Prüfbuch zu dokumentieren.